Mal wieder Berchum – und doch anders
Eine normale Runde – fast…
Da tauchte heute bei unserem kleinen Laufteff doch jemand auf, dem ich in den vergangenen sechs Monaten noch nicht begegnet war – der aber allen anderen recht gut bekannt schien. Schon einen Ticken älter, aber sichtlich durchtrainiert scherzt er, die 60 km Rad am morgen hätten ihn nicht ausgelastet und er dachte sich, er schaut mal für einen lockeren Trab so bei 5:00 min./km vorbei. Alle lachen. Ich auch – noch.
Aber entsprechend sportlich geht es von vornherein zur Sache, irgendwo so bei knapp über fünf Minuten. Meine Beine nehmen die Kilometersteigerungen in den letzten beiden Wochen wohl mittlerweile hin und so laufe ich recht entspannt mit und wir setzen uns recht fix als Trio ab. Die erste Steigung nach Garenfeld hinauf lief ja noch ganz gut, allerdings schwante mir schon, dass das mit den lockeren 5 Minuten zumindest von einem tatsächlich ernst gemeint war. Mittlerweile wusste ich, dass mein neuer Mitläufer in der AK60 läuft, die Marathonbestzeit unter drei Stunden liegt und er jede Menge interessanter Wettkämpfe auf dem Buckel hat.
Es kam, wie es kommen musste, das hohe Tempo rächte sich natürlich den Berchumer Berg hinauf und während ich über einen nahen Exitus nachdachte tänzelte ein Typ jenseits der 60 ganz locker und entspannt vor mir den Berg hinauf.
Ihr kennt diese Typen auch oder? Diese Rentner, die einen freundlich lächelnd in Grund und Boden laufen. Ich kannte sie bisher nur aus diversen Laufveranstaltungen.
Allerdings habe ich ihm meine bisher schnellste Berchum-Runde zu verdanken, dem netten älteren Herrn von dem ich seit ein paar Minuten weiß, das er im letzten Jahr noch Westdeutscher Vizemeister über die 10.000 Meter wurde
So kann es gehen, aber eigentlich ist es doch nur Motivation statt Depression.
Aber na klar!
Und wenn ich mich mal wieder darüber ärgere, dass ich wieder von alten Männern abgezockt werde ist das immer mit einem zwinkernden Auge.
Ambition, Motivation und Wille ist ganz gut, aber man sollte trotzdem entspant dabei bleiben. Der Rest des Lebens ist ernst genug… 😉