1:58:02 :(
Halbmarathon Winterlaufserie Hamm
Enttäuscht? Nein, eigentlich nicht… (vielleicht doch ein bisschen, aber es gibt genau genommen keinen Grund dazu)
Gestern bin ich den dritten Lauf der Hammer Winterlaufserie des OSC Hamm über die Halbmarathon-Distanz mitgelaufen. Irgendwo im Hinterkopf hatte sich bei mir der Gedanke festgesetzt, die 1:50 zu knacken – und ich war mir recht sicher, dass das kein zu hoch gestecktes Ziel ist.
Die Grundlagen für diese Annahme waren:
- der Röntgenlauf (HM) im Oktober mit 1:57 + 367 Höhenmetern, der Lauf gestern war platt wie ne Flunder und ich bin in den vergangenen 4 Monaten deutlich fitter geworden, habe Gewicht verloren und bin ganz allgemein auf den Kilometer schneller geworden
- der Nikolauslauf in Herdecke über 10 km, bei dem ich mit (für mich) bombigen 47:28 ins Ziel kam
- der Eulenkopflauf einen Tag vor Silvester, der ein Freundschaftslauf und kein Wettkampf war, aber auf der Halbmarathon-Distanz entspannt mit guten 2:11 durchlief – und das bei 471 Höhenmetern über Äcker, Pfade und durch Wälder und durchaus auf langen Strecken Trailcharakter hatte
Also eigentlich waren die Voraussetzungen garnicht schlecht.
Auf der anderen Seite gibt es gute Gründe das Ergebnis einfach so hinzunehmen und nicht zu hadern.
- der Schnee sorgte für eine überwiegend glatte und anstrengende Piste
- ich bin quasi auf Zuruf ohne Vorbereitung gelaufen. Mit 25 km am letzten Sonntag, den meisten Kilometern in diesem Jahr in der letzten Woche und Intervallen noch am Freitag waren Beine und Knie alles andere als relaxt
- Ich hatte aber auch das Gefühl nicht alles gegeben, mich nicht wirklich angestrengt zu haben. Meine Atmung war den ganzen Lauf über ruhig, während um mich herum viel gehechelt wurde – aber das Problem waren meine Beine, da war irgendwie nicht mehr rauszuholen, keine Schmerzen oder Krämpfe, es ging aber irgendwie nicht mehr…
Also kein zetern, kein hadern – das große Ziel im Auge behalten und Testläufe kommen noch genug. 😉
Der Lauf selbst war durch den OSC Hamm gut organisiert. Platz, Festzelt, Duschen, Timing – alles top, da gibts nix zu mäkeln. Zeitnahme zuverlässig über den Champion-Chip und am Ende mehr als genug Kuchen für jeden, dazu Kaffee, alkoholfreies Bier und Bratwürstchen zu moderaten Preisen – an allem haben wir uns rege gütlich getan…
Nur die Strecke gefiel mir nicht wirklich. Vom Stadion aus wurde erst rechts runter und zurück, dann links runter und zurück und dann wieder rechts runter und zurück gelaufen, also mehrfach die gleiche Strecke, bei der einem die Führenden entgegen kamen.
Auffällig war, dass der Lauf primär von Vereinsläufern frequentiert wurde und Vereinslose selten waren. Vielleicht fühlte sich deshalb das Feld insgesamt auch so stark an.
Der Gewinner David Schönherr von den Laufsportfreunden Münster finishte die 21,1 km in 1:14:10, die Münsteraner gewannen auch den Preis für die meisten Teilnehmer eines Vereins mit über 100 Läufern.
Schöner Bericht, gut geschrieben und informativ. Was du schreibst kenne ich. Du läufst an eine Grenze und kannst nicht drüber, obwohl die Luft da ist. Provoziere mal bei kurzen Läufen über die „K…grenze“ zu gehen. Das ist ein Tipp, den mir ein recht guter Triathlet gab, damit kann man die Kopfbremse raus bekommen.
Kopfbremse ist ein gutes Stichwort. Ganz so schwer können die Beine garnicht gewesen sein, auf der Stadionrunde konnte ich das Tempo anziehen und am Ende auch noch sprinten…