Waldwege?!
Immer wieder gibts es ja so schöne Artikel zu lesen, wie der Freizeitmensch heute die Natur stört, zerstört und missbraucht.
Alles macht er kaputt. Mountainbiker zerstören die Waldwege, wühlen sie auf und machen sie unpassierbar. Und wenn es die nicht waren, dann waren es die Reiter. Und dann gibt es ja auch noch uns Läufer, die am liebsten in den Abendstunden das Wild stören und verscheuchen.
Wenn mir noch einmal einer aus der Forstwirtschaft diesen Unsinn erzählt, ziehe ich ihn höchstpersönlich mit der Nase durch diese Furchen.
Das ist auf im Wald auf dem Kaisberg in Hage-Vorhalle, südlich des Harkortweges. Da gibt es den Geopfad Kaisberg, der als Teil der Georoute Ruhr zu Entdeckungen einladen soll. Über diesen Berg führt auch der Jakobsweg als Pilgerstrecke.
Aber eigentlich ist der Wald unpassierbar, der Acker gegenüber von unserem Haus ist leichter passierbar.
Freizeitsportler zerstören den Wald? Schaut euch mal dieses Gerät an, das zieht links vom Weg herunter mal eben knietiefe Furchen in den Waldboden. Ein Stück weiter war noch eines von den Geräten im Einsatz, der Unterschied zum Bulldozer ist nicht mehr groß.
Und das ist jetzt keine Ausnahme, es wird immer mehr. Egal, wo ich in der Umgebung unterwegs bin, in den Hagener Wäldern, in Schwerte, Iserlohn oder im Ennepe-Ruhr-Kreis. Harvester oder Holzvollernter, quasi ein Mähdrescher für den Wald, nennt man diese Geräte. Mit denen werden Wege in Schlammfelder verwandelt, teils einen halben Meter tief, mit 50 – 100 m langen Pfützen über die gesamte Wegbreite. Aber es werden nicht nur die Wege zerstört, sondern mit dem Gerät wird halt auch tief querfeldein in den Wald gefahren.
Noch Fragen? Erzähle mir nochmal einer was davon, das Nordic Walker mit ihren Stöcken Wurzeln beschädigen…
Zitat aus Wikipadia:
Die Schäden, die durch den Einsatz dieser mehrere Tonnen schweren Maschinen verursacht werden, sind Gegenstand von Langzeitstudien. Dabei wird vor allem das Problem der Bodenverdichtung und der Wurzelschädigung untersucht. Einige Studien lassen vermuten, dass der befahrene Waldboden über 100 Jahre zur Regeneration benötigt. Da die Bodenverdichtung durch Gewichte von bis zu 60 t immens ist und ein Rückegassensystem mit einem Abstand von 20 m benötigt wird, werden ca. 20–25 % der Waldbodenfläche langfristig geschädigt.
Darüber hinaus ist im Reisig der Bäume ein Großteil der Nährstoffe und Spurenelemente enthalten. Bei der Aufarbeitung wird das Reisig auf die Rückegasse befördert. Es wird befürchtet, dass dadurch dem stehenden Bestand wichtige Nährstoffe entzogen werden. Es könnte zur Verarmung der Böden kommen. Darüber hinaus würde durch die Befahrung der Gasaustausch und das Bodenleben beeinträchtigt. Bäume, die direkt an den Gassen stehen, trügen schwere Wurzelschäden davon und wüchsen oftmals asymmetrisch. Da die Maschinen Hänge in der Falllinie befahren, wird die Bodenerosion gefördert. Auch wird bei der Betrachtung der Ökobilanz den Kraftstoffverbrauch von rund 20 Litern pro Stunde bemängelt. [5]
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Holzvollernter
Aber wahrscheinlich haben die Stollen meiner Trailschuhe unsäglichen Schaden angerichtet.
Nachtrag vom 13.03.2015, weil ich gerade kurz hintereinander gleich über zwei Tweets zu dem Thema stolperte:
Wieso muss eigentlich jeder kleine Wanderpfad zur Forstautobahn ausgebaut werden!? #Chaos #Unverständnis pic.twitter.com/mGOl2gs5Re
— Light-Bikes (@LightBikes) 13. März 2015
Diese #Mountainbiker. Wenn ich die erwische. Die machen den ganzen Wald #kaputt. pic.twitter.com/zJogXENe0i
— Katja (@trailschnecke) 13. März 2015