Fisherman Strongmanrun 2012 – Review

Zwei Tage vor dem Start war ich versucht, nun doch nicht zum Nürburgring zu fahren. Die Wettervorhersage für die Eifel mit 8° und Regen motivierte mich nicht unbedingt dazu mich auch noch in  Wasserbecken zu stürzen und durch Schlamm zu robben. Und ausserdem – so wholesale jerseys meine Argumentation – hatte die Anmeldung ihren Zweck ja bereits erfüllt: …ich lief wieder.

Allerdings war ich dann doch nicht bereit, knapp 80 Euro so verpuffen zu lassen und dachte mir, ich fahre erstmal hin – abbrechen kann ich ja immer noch. So rappelte dann am 5. Mai cheap mlb jerseys morgens um 06:00 Uhr der Wecker und ich machte mich, nach einer guten Portion Müsli,  reichlich nervös auf die 2-stündige Fahrt in die Eifel. Bis zum Nürburgring lief alles reibungslos, vor Ort war es dann allerdings schon proppevoll und es dauerte knapp 20 Minuten, bis ich mein Auto auf dem Parkplatz abgestellt hatte.

Das Wetter hielt, was versprochen war und so war ich froh, als ich mich in die warme und trockene ring°arena flüchten konnte. Da ich mir die Startunterlagen bereits hatte zusenden lassen, hatte ich genügend Zeit mich noch ein wenig im trockenen zwischen den Ständen umzuschauen. Aber irgendwann hiess es raus und durch das Fahrerlager Richtung Startzone. Wäre der breite Strom in diese Richtung nicht gewesen, hätte ich mich schwer getan dorthin zu gelangen. Vor Ort versuchte eine Band mit Metal-Klängen die Läufergemeinschaft etwas aufzuheizen, aber aufgrund der Temperaturen und des wieder eingesetzten Dauerregens hielt sich der Erfolg in engen Grenzen und auch ich drückte mich lieber noch ein wenig in kurz den Katakomben herum, bis ca. eine 3/4 Stunde vor Start die Zeit gekommen war sich aus dem Trainingsanzug zu schälen und den Beutel in Verwahrung zu geben. Hier war ich anscheinend noch recht früh dran und mit 10-15 Minuten in der Warteschlange noch recht gut bedient. Andere beklagten sich später über Wartezeiten von mehr als 30 Minuten – was einem vor dem Start bei Kälte und Regen schon die Lust töten kann…

Nachdem ich soweit startklar war, begab ich mich auf die Piste um mich aufzuwärmen. Hier lagen dankenswerterweise auch kartonweise Foliensäcke herum, mit denen man sich halbwegs vor dem Regen schützen konnte. Aber kaum aufgewärmt gab es das erste echte Ärgernis: der Start wurde um 30 Minuten nach hinten verschoben, später hieß es wegen des Nebels, aber tatsächlich hat man wohl noch schnell zwei Hindernisse entschärft – aber dazu später mehr. Da steht man nun auf der Rennstrecke im strömenden Regen und fragt sich, ob man sich jetzt noch 30 Minuten bewegt um nicht zu frieren – und damit vielleicht noch notwendige Kraft verbraucht – oder stellt sich frierend irgendwo unter…

Der Start

Knapp eine halbe Stunde verspätet erklang dann obligatorisch AC/DC und es machte sich doch noch Gänsehautfeeling breit. Entsprechend den Empfehlungen des Veranstalters für Neulinge bei dieser Veranstaltung hatte ich relativ weit hinten einsortiert. Es ging mir schließlich nicht um Zeiten, sondern lediglich darum anzukommen. Generell war das ein großer Fehler, wie sich später herausstellen sollte – gleichzeitig für mich aber auch ein Glücksfall, denn hier habe ich bei der Startaufstellung Patrick kennengelernt, mit dem ich mich auf Anhieb gut verstand und im Folgenden den gesamten Lauf gemeinsam bestritt. Sich während des Laufes immer wieder echt und auch mental die helfende Hand zu reichen war einfach Gold wert.

Ein paar Minuten nach dem eigentlichen Startschuss überquerten auch wir die Startlinie und trabten uns locker auf der asphaltierten Rennstrecke ein. Nach ca. 2 km verliess aber die Laufstrecke die Piste um uns in den ersten Morast zu schicken. Allerdings gab es vor dem ersten echten Hindernis noch ein ganz anderes: alle 10.000 Läufer mussten ein ca. 2-3 m  breites Loch im Zaun passieren. Und hier rächte sich schon die blauäugigkeit der Neulinge, die Strongmanrun sich weit hinten eingereiht hatten. Wir haben eine geschlagene 3/4 Stunde nur angestanden um diesen Zaun zu passieren. Während wir noch warteten trafen bereits die Favoriten auf ihrer zweiten Runde ein und begehrten unter Rufen „Zweite Runde!“ oder „Second round…“ vorgelassen zu werden…

Im Gegensatz zum eigentlichen ersten Hindernis dem „Schwimmalaya“, welches lediglich aus knietiefen Wasserbecken bestand war die hügelige Piste davor, die ~7000 Läufer vor mir in reinen Schlamm verwandelt hatten, wesentlich anspruchsvoller. Die Botanik musste an dieser Stelle, ebenso wie später bei dem großen Matschberg, ordentlich leiden, da jeder Zweig und jede Wurzel gebraucht wurde um Halt zu finden.

Die nachfolgenden Hindernisse waren, bis auf wenige Ausnahmen, irgendwo zwischen harmlos und nett:

Barbecue war ein bisschen Rauch und Wallstreet eine leichte Holzwand mit eingebauten Tritten zum drüberklettern. Die Schwarze Witwe war dann etwas cheap jerseys anderes, hier galt es unter einem Netz durch den Matsch zu krabbeln – nicht ohne schon wieder 20 Minuten gewartet zu haben. Und hier galt für mich auch das erste Mal das Motto „No pain, no glory“, als ich auf der ersten Runde dieses Hindernis beendete, hatte ich mir ein Knie so aufgeschlagen, dass mir tecnologia das Blut das verdreckte Schienbein hinablief.

In der Folge ging es bergauf über ein paar Heuballen, den schon erwähnten Matschberg auf den Knien im Stau mit 2 Schritten hoch und 1 zurück und eine Rutsche hinunter.

Am Heu-Ruck gab es zwar mal wieder den obligatorischen Stau (und hier fing man völlig durchnässt richtig an zu frieren), dafür war aber der Zusammenhalt großartig. Imho das beste Hindernis, das eine Räuberleiter von unten und eine helfende Hand von oben voraussetzte. Einfach ein tolles Erlebnis.

Von den folgenden Hindernissen sind eigentlich nur zwei erwähnenswert. Die vor denen ich den meisten Respekt hatte, waren wohl auch die, die man schnell vor dem Start entschärft hatte. Die Zitterpartie, bei der man sich zwischen herabhängenden, stromführenden Kabeln durchwinden sollte (hierbei sollte man besser möglichst trocken sein, was defacto aufgrund des Dauerregens unmöglich war) war offensichtlich abgeschaltet, vielleicht gerade wegen dem in Klammern erwähntem.

Zitterpartie ohne Strom

Das zweite wovor ich mich fürchtete war der sogenannte Panikpool, ein Becken, dass man nach Vorgabe durchschwimmen sollte. Hier hatte ich einfach die Befürchtung aufgrund der kalten Witterung beim Sprung ins Wasser sofort Krämpfe zu bekommen  und nicht schwimmen zu können, was aber Gott sei Dank nicht passierte. Abgesehen davon war das Wasser eindeutig niedriger als angekündigt, so dass man nach ca. 10m das Becken durchlaufen konnte.

Panikpool

Kurz vor dem Ziel stapelten sich die Hindernisse, damit die Phalloplastie Zuschauer auch was zu gucken hatten und die Hindernisse waren Authorities zum Teil recht hoch (Überseecontainer) und sahen beeindrucken aus, aber waren leicht zu bewältigen. Bei den Reifen war noch Vorsicht angebracht, aber mit Gemach stellte das auch kein Problem dar.

Kletterparcour
Reifenhindernis

Nachdem ich die erste Runde beendet hatte, habe ich mich kurz gefragt, ob ich die Zweite überhaupt noch angehen soll, weil sich eine Wade etwas verhärtet und widerspenstig zeigte – aber Patrick leistete gute Überzeugungsarbeit. Auf der zweiten Runde gab es kaum noch Wartezeiten, dafür war die Strecke an vielen Stellen durch den Regen und die zahlreichen Läufer so matschig-glatt, wie Eis es nicht besser hätte sein können. Ich glaube, so ziemlich jeder hat an einer dieser Stellen trotz Vorsicht auf der Backe gelegen.

Wir kamen gerade an der Schwarzen Witwe an, als sie geschlossen wurde – worum mein Knie und ich nicht wirklich böse waren – aber dieses Phänomen sollte uns auf unangenehme Weise noch öfter begegnen.

In der 2. Hälfte der 2. Runde war dann auch die Rutsche gesperrt, was uns ein bisschen so vorkam, als wenn bereits mit den Aufräumarbeiten gestartet wurde. Wir waren zwar durch geschätzte 2 Stunden Wartezeit spät dran, aber bei weitem nicht die letzten – nach mir folgten immerhin noch gute 2.000 Läufer…

Während man die Hindernisse vielleicht verschmerzen konnte, gab es dann allerdings auch Dinge, bei denen cheap nfl jerseys mich immer noch die Wut packt. So kamen wir an Verpflegungsstände, an denen nicht mehr in Becher ausgeschenkt wurde, sondern man hatte die gestapelten 1.000-Liter-Tanks einfach aufgedreht und wer was trinken wollte, konnte sich auf alle Viere unter einen Hahn begeben oder mit der dreckigen Hand schöpfen – oder ein Sanitätsstand, an dem man bereits abzog. Beides ein absolutes Unding.

Mittlerweile musste ich aber tatsächlich kämpfen und beide Waden drohten immer bei jeder Kraftanstrengung zu krampfen. Laufen war ok, aber das Klettern war schon grenzwertig.

Nach knapp 4,5 Stunden überquerte ich glücklich das Ziel und wollte mich nur noch abtrocknen und aufwärmen wholesale nfl jerseys – was sich dann leider als nicht allzu einfach herausstellte, denn auch hier zeigte die Organisation bereits Auflösungserscheinungen. Offensichtlich hielt man seinen Job für getan, nachdem die Favoriten und B-Promis im Ziel waren. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass die Damen bei den Aufbewahrungszelten bereits verschwunden waren und sich jeder in diesem Zelt seinen Kleidersack selbst suchen durfte. Man kann sich die Begeisterung wohl vorstellen, da vertraut man den Leuten seinen Beutel mit Börse, Telefon, Autoschlüssel, etc. an und anschließend liegen die für jeden zugänglich und ohne jede Aufsicht in so einem Festzelt herum.

Die nächste Enttäuschung waren die Duschen – ebenfalls in so einem Zelt untergebracht. Man stelle sich so ein Festzelt mit Asphaltboden vor, in dem ein paar Duschköpfe verteilt sind. Ich mein, gemischte Duschen sind eine Sache – ich kenne sie zur Genüge von diversen Volleyballturnieren – trotzdem ist es ganz sicher für viele nicht zumutbar, aber ich sah auch keine Chance da mit trockenen Wechselklamotten hinein und wieder heraus zu kommen. Abgesehen von den Wartezeiten, auf die ich nun garkeine keine Lust mehr hatte. So habe ich mich lieber bei den Beuteln nur abgerieben und trockene Sachen angezogen. Mir ging es an dieser Stelle konstitutionell noch recht gut, aber der Kollege neben mir hatte regelrechten Schüttelfrost und war kaum in der Lage sich selbst anzukleiden. Nur sein Widerspruch hat mich davon abgehalten, für ihn nach einem Sandienst zu suchen. Aber dem hätte eine warme Dusche ganz sicher sehr geholfen.

Zum guten Schluss wollte ich dann noch auf dem Weg nach draussen mein Finishershirt abholen, wo man mir dann erklärte, XL wäre leider aus (nicht dass man das nicht vorher schon bei der Anmeldung in der Grösse mitbestellt hätte). So nahm ich halt eins in L, in der Hoffnung irgendjemandem eine Freude zu machen. Kurz bevor ich das gelände verliess hatte ich dann aber doch noch Glück und traf jemanden mit einem Karton XL und konnte tauschen…

Insgesamt bleibt die Erinnerung an ein unvergessliches Erlebnis, dessen Anmeldung mich  wieder zum laufen gebracht hat, eine tolle Schlammschlacht und eine geile Läufercommunity, die das Event gerockt hat.

Aber die Orga… 6. Setzen.

Zieleinlauf
Zieleinlauf mit Patrick