10. Herdecker City-Lauf

Eigentlich…

…oder unverhofft kommt oft.

 

Eigentlich bin ich kein Freund von Stadtläufen. Ich laufe lieber eine lange Runde durch die Natur statt vieler kleiner Asphaltrunden. Aus diesem Grund und weil ich auch so kurz vor dem Rhein-Ruhr-Marathon keinen Wettkampf mehr laufen wollte, stand Herdecke nicht auf meinem Plan – bis mein Schwager am Freitag anrief. Ich solle doch mitkommen, und überhaupt, die Mocki käme auch…

Sabrina Mockenhaupt, die wohl erfolgreichste deutsche Läuferin, kommt also zu dem „kleinen“ Herdecker Citylauf, als Jubiläumsgast zum 150-jährigen Bestehen des TSV Herdecke.

Hat mein Schwager es sonst schon nicht schwer mich zu überreden, so war es diesmal umso leichter. Wann hat man schon mal die Gelegenheit sich von einer deutschen Top-Athletin überrunden zu lassen… 😉

 

Sabrina Mockenhaupt beim 10. Herdecker City-Lauf

Bin ich bislang zu den meisten (meist längeren) Läufen alleine gefahren, so waren diesmal meine 3 Mädels mit von der Partie. Bei einem Halbmarathon, wie letztens in Hagen, ist es einfach zu langweilig. Man sieht mich starten und wartet darauf, dass ich in knapp zwei Stunden irgendwann wieder durchs Ziel trudel. Und hier wurden mir Runden zum ersten mal sympathisch und der Herdecker Lauf quasi ein Familienevent. ganze vier mal passierte ich meine Mädels, bevor sie mich beim 5. mal im Ziel erwarteten. Das hat Spaß gemacht. Jede Runde habe ich mich auf sie gefreut und jedesmal gab es mir einen Kick.

Knapp eine halbe Stunde vor Start trafen meine beiden Mitstreiter ein und wir begaben uns auf eine langsame Runde um uns aufzuwärmen und die Strecke zu inspizieren. Die Runde durch Herdecke verläuft nicht flach, sondern eigentlich immer leicht bergauf und bergab. Der Verlauf ist in etwa so: hinab, hinauf, hinab, hinauf, steil bergab, flach, knackig kurz bergauf und dann durch die Fuzo wieder zum Ziel hinauf.

Auf der kurzen flachen Passage kam uns ein einzelnes Mädel entgegengelaufen und was folgte war ein ellbogenstupen und „ey, psst, guck mal wer da kommt, das ist sie!“ – und tatsächlich kam uns eine vollkommen entspannte Sabrina Mockenhaupt entgegengelaufen, die mit einem „Hey Jungs, wo gehts denn hier zum Start?“ genauso rumflachste wie wir. Cool.

Schon ein paar Minuten später wurde es ernst und wir fanden uns an der Startlinie ein. In der ersten Reihe natürlich Mocki und das Team vom Sponsor Orthomol – und wir direkt dahinter.

„Was machen wir hier, wir stehen viel zu weit vorne. Wir werden gleich total überrannt!“ – Da waren wir uns zumindest einig, stehengeblieben sind wir trotzdem. Zu spannend war auch das ganze Blitzlichtgewitter, das da vor unserer Nase abging.

Ein paar einleitende Worte des Rennleiters, Startschuss und los ging es. Wie nicht anders zu erwarten, wenn man vorne steht, reisst einen das Feld mit, bzw. schwemmt einen vor sich her. Der erste Kilometer lief mit knapp über vier Miunten geradezu mörderisch (zumindest für mich, wenn noch neun weitere folgen sollen).

Bereits in der zweiten Runde wurde ich von den beiden Erstplatzierten einkassiert, die das Rennen in 30:35 bzw. 30:36 erledigten. In der dritten Runde überrundete mich dann Mocki – aber da dies nur einmal geschah und dazu fast dem ganzen Feld, freut man sich ja mehr, ihr unterwegs noch einmal zu begegnen. 😉

Insgesamt gelang es mir, bis auf einen kleinen Einbruch in Kilometer 7 das Tempo mit einem Schnitt von 4:30 gut hochzuhalten und lange hatte ich auch das Gefühl, die 45 Minuten knacken zu können.

Ähm, ich beim 10. Herdecker City-Lauf

In der letzten Runde nötigte mir eine Dame noch großen Respekt ab, wehrte sie sich doch beharrlich sich von mir überholen zu lassen und zog mich damit sogar auf meine schnellste Runde. Erst auf an dem letzten Steilstück und hinauf zum Ziel gelang es mir mich abzusetzen. Erst als ich mir abends zusammen mit meinen Girls die Bilder vom Lauf ansah, fiel es mir wie Schuppen von den Augen (oder meine Frau stiess mich darauf), wer mir da so zu schaffen gemacht hat – und im nachhinein war das auch nicht verwunderlich: Hildegard Mockenhaupt, die Mutter von Sabrina und eine ebenfalls sehr erfolgreiche Läuferin.

Ich hatte ja keine Ahnung… Meinen Respekt und Dank für die Begeleitung! 😉

Am Ende war noch genug Saft für einen Endspurt in den Beinen und wenn die 45 auch noch nicht fiel, so gab es doch immerhin noch eine neue persönliche Bestzeit von 45:32 Min.

ZIEL! 45:32 – neue #PB

Bei den großen Läufen hört man die Namen, aber zu sehen bekommt man sie kaum, hier hingegen – das war tatsächlich hautnah mit einer gut  gelaunten und sehr sympathischen Mocki.

Die Stimmung war insgesamt super, mit recht vielen Zuschauern und dazu die Cheerleader von Phönix Hagen, die ordentlich Stimmung machten.

Dazu kamen noch die Treffen mit einigen bekannten Gesichtern, oft nur ein kurzes Grüssen, abklatschen, aber auch hier und da 1-2 Sätze.

Das absolute Highlight waren und bleiben aber meine eigenen Mädels, die erst richtig dafür sorgten, dass dieser Lauf sehr, sehr viel Spass gemacht hat.

Mal sehen, vielleicht werde ich ja doch noch ein Freund von kurzen, schnellen Stadtläufen… 😉

 

Schöne Bilder vom 10. Herdecker City-Lauf bei Achim Achilles

Und ein Laufbericht von Alf Dahl

 

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