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ausprobiert: FORMBELT – flexibler Laufgürtel

Ich verfüge mittlerweile über eine ganze Reihe an Laufgürteln, darunter zwei Flaschengürtel von Deuter und Adidas oder zwei normale ebenfalls von einen von Deuter und einen von TAO. Der TAO und der Deuter Flaschengurt bleiben mittlerweile meistens hängen, weil mein aktuelles Smartphone mit 4,7″ nicht mehr in die Taschen passt. Bleiben der Adidas, der zwar bequem ist, sich aber immer lockert und der kleine Vaude als Liebling, der nur etwas unangenehm wird, wenn der Gurt direkt auf der Haut getragen wird.

Ohne Gürtel laufe ich relativ selten. Schlüssel lassen sich zwar auch in den Taschen der Kleidung unterbringen, aber das Telefon ist so gut wie immer dabei. Sei es für einen Schnappschuss oder dass man für sich oder jemand anderes Hilfe rufen muss (oder um der Frau mitzuteilen, dass es doch mal wieder etwas länger dauert, weil die Schleife ungeahnt doch 5 Km länger war).

However, mein Rucksack- und Taschenfimmel macht auch bei Laufgürteln nicht halt, umso schöner ist es, dass sich seit dieser Woche ein neuer dazu gesellt hat. Es handelt sich dabei um den FORMBELT der Variosports GmbH aus Köln, die mir diesen freundlicherweise auch zur Verfügung gestellt hat (natürlich ohne Einfluß auf diesen Artikel zu nehmen).

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Der FORMBELT ist einer dieser neuen, dehnbaren Schlauchgürtel, wie man sie in letzter Zeit öfter schon gesehen hat. Geliebäugelt hatte ich schon länger mit so einem, aber da an der Tür mit den Rucksäcken bereits 4 Laufgürtel hingen…

formbelt3Bei dem FORMBELT handelt es sich also um einen flexiblen Schlauch. Dieser ist am oberen Rand mit drei Öffnungen versehen, durch die er sich befüllen lässt.
Mittlerweile habe ich den Gurt ein paar Wochen genutzt. Er sitzt saubequem und weich, nichts scheuert. Gleich einer Würgeschlange schluckt er fast alles, was man unterwegs braucht, ohne dass irgendwas in der Hüftgegend anfängt zu wackeln oder wippen. Jetzt aktuell in der Winterzeit heisst das, wenn ich zum Lauftreff gehe, steckt in diesem Gürtel neben meinem Schlüssel noch ein 5″ Smartphone und mit der Lenser H7 eine nicht ganz kleine Stirnlampe.  Dadurch, dass man jeweils von jedem Eingriff aus den Gurt nach rechts und links voll schieben kann und trotzdem recht bequem alles erreicht, lässt sich theoretisch eine Unmenge darin unterbringen. Der Füllbereich ist durchgehend, so dass man im Prinzip auch eine leichte Jacke oder ähnliches rundherum einziehen könnte. Größter Knackpunkt ist ja in der Regel das fette Handy, mein Padfone 2 passt bequem und imho sollte alles bis ca. 5 1/2 Zoll gut passen.

 

Eine schöne Idee ist der mittels eines Gummis eingenähte kleine Haken, an dem sich der Schlüssel befestigen lässt. Tatsächlich ist mir das eines der wichtigsten Features an einem Gürtel. Kaum eine grausigere Vorstellung, als dass beim herausziehen eines Tempos der Autoschlüssel unbemerkt mitten auf der Waldrunde

formbelt2verloren geht.
Was man noch verbessern könnte, wäre die Nähte an den Öffnungen fabrlich abzusetzen. Jetzt in der dunklen Jahreszeit suche ich immer recht lange nach den Öffnungen, auch verschwindet der Haken gerne recht tief in den Gefilden.
Nicht zu trauen ist dem FORMBELT im Hinblick auf Feuchtigkeit. Ohne gehts bei mir eigentlich nie, entweder nassgeregnet oder durchgeschwitzt. Im Gegensatz zu meinem Vaude, bei dem die Reißverschlußtasche aus Neopren besteht, die das Smartphone auch bei leichten Schauern noch gut schützt, bietet der Schlauch von Variosports keinen Schutz vor Nässe. Fairerweise sei dazu gesagt, dass der FORMBELT das auch nicht für sich in Anspruch nimmt und die Firma Variosports in dem beiliegenden Flyer empfiehlt, Telefone zusätzlich durch einen Polybeutel zu schützen.

Der FORMBELT besteht aus 88% Polyester und 12 % Elasthan und ist bei 30° waschbar.
Den Gürtel gibt es in den drei Größen XS bis XL, ich habe L gewählt für einen Umfang von 82-105 cm, bei dem ich ziemlich in der Mitte liege, bei nochmaliger Wahl würde ich wohl eher M mit der Angabe 74-95 cm nehmen. In L ist er nicht zu spüren und es wackelt nichts, aber irgendwie hätte ich ihn doch gern etwas straffer, um zu wissen, dass meine Sachen noch da sind. Kopfsache 😉

Erhältlich ist er in den 5 Farben schwarz, grün, grau, pink und gelb (als Anbieter würde ich vielleicht mal darüber nachdenken, den Gelben großzügig mit reflektierendem Material zu versehen). Im Netz gibt es ihn derzeit wohl nur über Amazon, hier kostet er aktuell 19,95 €, wobei sich momentan noch 25% sparen lassen, wenn man über die Seite des FORMBELT der Fa. Variosports GmbH geht.

Ich habe ernsthaft versucht, ein Bild in angezogenem Zustand von diesem Gürtel zu machen, aber irgendwie werden meine Offseason-Bereiche nur besonders betont, daher ist hier am Schluss nochmal das Promo-Video des Herstellers angehängt.

 

Laufstall: Skechers Go Run Ultra

Vor kurzem ist ein neues Paar Schuhe im heimischen Laufstall eingetroffen, ein Paar Skechers Go Run Ultra.
Schon einige Zeit liebäugelte ich mit einem speziellen und besser gepolsterten Schuh für lange Läufe.
Zu diesem Zweck wollte ich ursprünglich mal ein paar Hokas oder die neuen inov8 probieren, aber auch über die Skechers, die im Laufbereich ja eher so ein Dasein am Rande fristen stolperte ich immer wieder. Auf Skechers als Laufschuhmarke wurde ich eigentlich irgendwann mal durch diesen lustigen Spot aufmerksam:

Aber zurück. Die Go Run Ultra bekamen aus meinem Umfeld gute Noten und als sie jüngst günstig zu haben waren, schlug ich zu.
Am gleichen Abend probierte ich die Schlappen  gleich beim Lauftreff aus und kam mit gemischten Gefühlen zurück.

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Der Schuh lief sich butterweich, etwas überspitzt ausgedrückt, wie ein Laufen auf der Matratze. Mit der dicken Sohle und der geringen Sprengung von nur 4 mm fühlte sich das ganze noch komischer an. Irgendwo brachte mal jemand den Vergleich mit MBT-Schuhen. Die kenne ich zwar nicht, aber so in etwa müsste sich das meiner Vorstellung nach anfühlen – wie mit so einem Hubbel in der Mitte des Fusses. Nach 13 Km war ich mir ganz und garnicht sicher, ob das mein Schuh ist und ob ich damit auf langen Strecken klar kommen würde.

Da aber auch nichts drückte oder störte, der Schuh insgesamt gut saß und sich nur ungewohnt anfühlte, bekam er ein Bildchen und kam in die nächste Runde. Anderenfalls wäre er als schlichter Schwarzer in die Freizeitschuhliga gewechselt.

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Der nächste Testlauf folgte am Sonntag darauf auf einer 39 Km Runde, die genau, wie viele Landschafts- und Ultraläufe eine Mischung aus Asphalt, Waldwegen und ein bisschen Trail bestand. Und diesen Test bestand er ausgezeichnet. Beim zweiten Lauf fand ich das Gefühl schon gar nicht mehr merkwürdig. Auf den schlammigen Pisten brachte er eine vernünftige Traktion und auf Asphalt waren keine Stollen zu spüren. Gegen Ende, als die Beine müde wurden, machte sich dann auch die sehr weiche und starke Dämpfung angenehm bemerkbar. Darin liegt wohl dann auch die eigentliche Aufgabe und Stärke dieses Schuhs.

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Was mir nicht so gut gefiel, war das Obermaterial über den Zehen. Vielleicht ist es im Sommer angenehm atmungsaktiv, aber Nässe dringt unmittelbar durch. Das Material dürfte gerne ein bisschen abweisender und glatter sein. Nicht nur das ich bei dem Regenwetter fix nasse Füsse hatte, es drang auch jede Menge Dreck mit in den Schuh. Als ich mich nach der Rückkehr ins Bad pirschte, hinterliessen meine Füsse ohne Schuhe viele braune Fußspuren im Haus. Dazu kommt, dass sich der grobe Stoff auch sehr stark mit Schlamm zusetzte und schlecht abzubürsten war.

wpid-wp-1425118673272.jpegWie man oben sieht, haben die Skechers sehr fette Stollen. Die sind verantwortlich für das weiche Gefühl und den guten Grip auf weichem Waldboden. „Weich“ ist dabei überhaupt das Stichwort, das ist nämlich die gesamte Sohle. Das führte dazu, dass sich meine Befürchtung, die Sohle würde sich mit Matsch zusetzen, nicht bewahrheitete. Andererseits disqualifizieren die großen Stollen und die weiche Sohle den Go Run Ultra für alles was technischer, steiler und wilder ist. Felsige und wurzelige Pfade sind definitiv nicht sein Metier. Nix mit Crashpad, viel Gefühl für den Trail oder ähnliches.

Aber wie oben schon gesagt, da sucht er imho auch nicht seinen Job. Lange Strecken auf Waldautobahnen wechselnd mit Asphalt sind als sein zuhause gedacht. Quasi ein gemütliches Langlauf-Sofa.

Ob er dafür wirklich taugt darf er nun am kommenden Samstag beim Wiedtal Ultra Trail mit 65 Km zeigen. Wie gut er sich dort schlägt, erzähle ich, wenn ich vom #WUT berichte…

 

p.s.: und wenn mich diese Couchmopeds überzeugen, probiere ich demnächst beim Dealer ausser den inov8  ultra 270 und 290 wohl auch mal einen HOKA… 😉