Angeschafft und vorgestellt kurz vorm Wiedtal Ultratrail, bereitete die Zunge des Schuhs anfangs massive Probleme und Schmerzen auf dem Fußrücken. Das Problem verschwand aber und der Skechers wurde zu meinem liebsten Ultraschlappen.
Der Röntgenlauf gestern dürfte nun der letzte lange Lauf für diesen Schuh gewesen sein.
Nach 875 Km verabschiedet sich der Skechers Go Run Ultra aus meinem Laufstall.
8 Ultras und 10 lange Trainingsläufe hat das Paar mitgemacht, danach hat das Mesh jetzt 5 cm lange Risse und die Stollen, die bei dem Schuh die Dämpfung ausmachen, sind unter dem Vorfuß so gut wie nicht mehr vorhanden.
Vor kurzem ist ein neues Paar Schuhe im heimischen Laufstall eingetroffen, ein Paar Skechers Go Run Ultra. Schon einige Zeit liebäugelte ich mit einem speziellen und besser gepolsterten Schuh für lange Läufe. Zu diesem Zweck wollte ich ursprünglich mal ein paar Hokas oder die neuen inov8 probieren, aber auch über die Skechers, die im Laufbereich ja eher so ein Dasein am Rande fristen stolperte ich immer wieder. Auf Skechers als Laufschuhmarke wurde ich eigentlich irgendwann mal durch diesen lustigen Spot aufmerksam:
Aber zurück. Die Go Run Ultra bekamen aus meinem Umfeld gute Noten und als sie jüngst günstig zu haben waren, schlug ich zu. Am gleichen Abend probierte ich die Schlappen gleich beim Lauftreff aus und kam mit gemischten Gefühlen zurück.
Der Schuh lief sich butterweich, etwas überspitzt ausgedrückt, wie ein Laufen auf der Matratze. Mit der dicken Sohle und der geringen Sprengung von nur 4 mm fühlte sich das ganze noch komischer an. Irgendwo brachte mal jemand den Vergleich mit MBT-Schuhen. Die kenne ich zwar nicht, aber so in etwa müsste sich das meiner Vorstellung nach anfühlen – wie mit so einem Hubbel in der Mitte des Fusses. Nach 13 Km war ich mir ganz und garnicht sicher, ob das mein Schuh ist und ob ich damit auf langen Strecken klar kommen würde.
Da aber auch nichts drückte oder störte, der Schuh insgesamt gut saß und sich nur ungewohnt anfühlte, bekam er ein Bildchen und kam in die nächste Runde. Anderenfalls wäre er als schlichter Schwarzer in die Freizeitschuhliga gewechselt.
Der nächste Testlauf folgte am Sonntag darauf auf einer 39 Km Runde, die genau, wie viele Landschafts- und Ultraläufe eine Mischung aus Asphalt, Waldwegen und ein bisschen Trail bestand. Und diesen Test bestand er ausgezeichnet. Beim zweiten Lauf fand ich das Gefühl schon gar nicht mehr merkwürdig. Auf den schlammigen Pisten brachte er eine vernünftige Traktion und auf Asphalt waren keine Stollen zu spüren. Gegen Ende, als die Beine müde wurden, machte sich dann auch die sehr weiche und starke Dämpfung angenehm bemerkbar. Darin liegt wohl dann auch die eigentliche Aufgabe und Stärke dieses Schuhs.
Was mir nicht so gut gefiel, war das Obermaterial über den Zehen. Vielleicht ist es im Sommer angenehm atmungsaktiv, aber Nässe dringt unmittelbar durch. Das Material dürfte gerne ein bisschen abweisender und glatter sein. Nicht nur das ich bei dem Regenwetter fix nasse Füsse hatte, es drang auch jede Menge Dreck mit in den Schuh. Als ich mich nach der Rückkehr ins Bad pirschte, hinterliessen meine Füsse ohne Schuhe viele braune Fußspuren im Haus. Dazu kommt, dass sich der grobe Stoff auch sehr stark mit Schlamm zusetzte und schlecht abzubürsten war.
Wie man oben sieht, haben die Skechers sehr fette Stollen. Die sind verantwortlich für das weiche Gefühl und den guten Grip auf weichem Waldboden. „Weich“ ist dabei überhaupt das Stichwort, das ist nämlich die gesamte Sohle. Das führte dazu, dass sich meine Befürchtung, die Sohle würde sich mit Matsch zusetzen, nicht bewahrheitete. Andererseits disqualifizieren die großen Stollen und die weiche Sohle den Go Run Ultra für alles was technischer, steiler und wilder ist. Felsige und wurzelige Pfade sind definitiv nicht sein Metier. Nix mit Crashpad, viel Gefühl für den Trail oder ähnliches.
Aber wie oben schon gesagt, da sucht er imho auch nicht seinen Job. Lange Strecken auf Waldautobahnen wechselnd mit Asphalt sind als sein zuhause gedacht. Quasi ein gemütliches Langlauf-Sofa.
Ob er dafür wirklich taugt darf er nun am kommenden Samstag beim Wiedtal Ultra Trail mit 65 Km zeigen. Wie gut er sich dort schlägt, erzähle ich, wenn ich vom #WUT berichte…
p.s.: und wenn mich diese Couchmopeds überzeugen, probiere ich demnächst beim Dealer ausser den inov8 ultra 270 und 290 wohl auch mal einen HOKA… 😉