Weihnachtstrail in den Ruhrklippen

Die Weihnachtswoche war ja traditionell rechts faul, was gar nicht so schlimm war, war ich doch am 13. Dezember erst bei den Endorphinjunkies zum Glühweinmarathon zu Gast und am 27. folgt ja noch Oli Witzke’s Bergischer Wuppermarathon. Beides entspannte Freundschaftsläufe nach dem Motto „Ein Marathon geht immer.“, aber dazwischen freuen sich die Knochen auch über etwas Ruhe. Trotzdem wollte ich mir an einem der Weihnachtstage noch ein bisschen besinnlich die Füsse im heimischen Wald vertreten…

Und dann kann via FB von Hendrik Auf´mkolk unter dem Label „Trailblog & friends“ die Einladung zu einem entspannten trailigen Lauf in den Ruhrklippen mit 20 Km.

So 10-15 Km wäre ich wohl sowieso gelaufen – also dachte ich mir, warum nicht auch 20, wenn man dafür Hendrik wieder trifft und mit netten Leuten läuft.

Und so trafen wir uns am 2. Weihnachtstag bei einem Traumwetter in Kirchhörde am Augustinum und liefen durch die Bittermark und das Wannebachtal zur Hohensyburg. Hier liefen wir dann auf unterschiedlichen Trails die Ruhrklippen gleich rauf und runter und nahmen den Ebberg gleich noch mit. Auf diese Weise kamen sehr kurzweilig knapp 22 Km und etwa 700 Höhenmeter zusammen. Immer wieder sehr geil, mal unter anderer Führung durch heimisches Gebiet zu laufen und plötzlich über Pfade zu laufen, die man sonst gerne übersieht.

ausprobiert: FORMBELT – flexibler Laufgürtel

Ich verfüge mittlerweile über eine ganze Reihe an Laufgürteln, darunter zwei Flaschengürtel von Deuter und Adidas oder zwei normale ebenfalls von einen von Deuter und einen von TAO. Der TAO und der Deuter Flaschengurt bleiben mittlerweile meistens hängen, weil mein aktuelles Smartphone mit 4,7″ nicht mehr in die Taschen passt. Bleiben der Adidas, der zwar bequem ist, sich aber immer lockert und der kleine Vaude als Liebling, der nur etwas unangenehm wird, wenn der Gurt direkt auf der Haut getragen wird.

Ohne Gürtel laufe ich relativ selten. Schlüssel lassen sich zwar auch in den Taschen der Kleidung unterbringen, aber das Telefon ist so gut wie immer dabei. Sei es für einen Schnappschuss oder dass man für sich oder jemand anderes Hilfe rufen muss (oder um der Frau mitzuteilen, dass es doch mal wieder etwas länger dauert, weil die Schleife ungeahnt doch 5 Km länger war).

However, mein Rucksack- und Taschenfimmel macht auch bei Laufgürteln nicht halt, umso schöner ist es, dass sich seit dieser Woche ein neuer dazu gesellt hat. Es handelt sich dabei um den FORMBELT der Variosports GmbH aus Köln, die mir diesen freundlicherweise auch zur Verfügung gestellt hat (natürlich ohne Einfluß auf diesen Artikel zu nehmen).

formbelt1

Der FORMBELT ist einer dieser neuen, dehnbaren Schlauchgürtel, wie man sie in letzter Zeit öfter schon gesehen hat. Geliebäugelt hatte ich schon länger mit so einem, aber da an der Tür mit den Rucksäcken bereits 4 Laufgürtel hingen…

formbelt3Bei dem FORMBELT handelt es sich also um einen flexiblen Schlauch. Dieser ist am oberen Rand mit drei Öffnungen versehen, durch die er sich befüllen lässt.
Mittlerweile habe ich den Gurt ein paar Wochen genutzt. Er sitzt saubequem und weich, nichts scheuert. Gleich einer Würgeschlange schluckt er fast alles, was man unterwegs braucht, ohne dass irgendwas in der Hüftgegend anfängt zu wackeln oder wippen. Jetzt aktuell in der Winterzeit heisst das, wenn ich zum Lauftreff gehe, steckt in diesem Gürtel neben meinem Schlüssel noch ein 5″ Smartphone und mit der Lenser H7 eine nicht ganz kleine Stirnlampe.  Dadurch, dass man jeweils von jedem Eingriff aus den Gurt nach rechts und links voll schieben kann und trotzdem recht bequem alles erreicht, lässt sich theoretisch eine Unmenge darin unterbringen. Der Füllbereich ist durchgehend, so dass man im Prinzip auch eine leichte Jacke oder ähnliches rundherum einziehen könnte. Größter Knackpunkt ist ja in der Regel das fette Handy, mein Padfone 2 passt bequem und imho sollte alles bis ca. 5 1/2 Zoll gut passen.

 

Eine schöne Idee ist der mittels eines Gummis eingenähte kleine Haken, an dem sich der Schlüssel befestigen lässt. Tatsächlich ist mir das eines der wichtigsten Features an einem Gürtel. Kaum eine grausigere Vorstellung, als dass beim herausziehen eines Tempos der Autoschlüssel unbemerkt mitten auf der Waldrunde

formbelt2verloren geht.
Was man noch verbessern könnte, wäre die Nähte an den Öffnungen fabrlich abzusetzen. Jetzt in der dunklen Jahreszeit suche ich immer recht lange nach den Öffnungen, auch verschwindet der Haken gerne recht tief in den Gefilden.
Nicht zu trauen ist dem FORMBELT im Hinblick auf Feuchtigkeit. Ohne gehts bei mir eigentlich nie, entweder nassgeregnet oder durchgeschwitzt. Im Gegensatz zu meinem Vaude, bei dem die Reißverschlußtasche aus Neopren besteht, die das Smartphone auch bei leichten Schauern noch gut schützt, bietet der Schlauch von Variosports keinen Schutz vor Nässe. Fairerweise sei dazu gesagt, dass der FORMBELT das auch nicht für sich in Anspruch nimmt und die Firma Variosports in dem beiliegenden Flyer empfiehlt, Telefone zusätzlich durch einen Polybeutel zu schützen.

Der FORMBELT besteht aus 88% Polyester und 12 % Elasthan und ist bei 30° waschbar.
Den Gürtel gibt es in den drei Größen XS bis XL, ich habe L gewählt für einen Umfang von 82-105 cm, bei dem ich ziemlich in der Mitte liege, bei nochmaliger Wahl würde ich wohl eher M mit der Angabe 74-95 cm nehmen. In L ist er nicht zu spüren und es wackelt nichts, aber irgendwie hätte ich ihn doch gern etwas straffer, um zu wissen, dass meine Sachen noch da sind. Kopfsache 😉

Erhältlich ist er in den 5 Farben schwarz, grün, grau, pink und gelb (als Anbieter würde ich vielleicht mal darüber nachdenken, den Gelben großzügig mit reflektierendem Material zu versehen). Im Netz gibt es ihn derzeit wohl nur über Amazon, hier kostet er aktuell 19,95 €, wobei sich momentan noch 25% sparen lassen, wenn man über die Seite des FORMBELT der Fa. Variosports GmbH geht.

Ich habe ernsthaft versucht, ein Bild in angezogenem Zustand von diesem Gürtel zu machen, aber irgendwie werden meine Offseason-Bereiche nur besonders betont, daher ist hier am Schluss nochmal das Promo-Video des Herstellers angehängt.

 

Salomon Sense Mantra 3 #update

Neu in der Laufkohorte: Sense Mantra 3 von Salomon

Bei den Mantra wurde ich zu Beginn aus den unterschiedlichen Beschreibungen garnicht schlau daraus um was für einen Schuh es sich hierbei überhaupt handeln soll. Hier hieß es barefoot access dort Door to Trail, an der einen Stelle hiess es er wäre hart und ein Trailschuh, an anderer Stelle war er gedämpft…

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Bye, bye Ghost 5

1.061,25 registrierte Kilometer haben sie treu gedient als universale Alltagslaufwaffe. Wald, Asphalt, kurze Strecken, lange Läufe, Marathon. Ein Lieblingsschuh und eine eierlegende Wollmilchsau – das waren sie. Als irgendwann die Knie anfingen zu ziepen, war klar, ihre Zeit ist abgelaufen. Wie üblich wanderten sie erstmal in die Ecke und blieben dort ein paar Wochen stehen um dann doch mal wieder versucht zu werden. Vielleicht geht ja noch was auf kurzen Strecken. Und wieder mit stechenden Knien.

Ihr kennt das, oder? Das Obermaterial ist noch gut und sie Sohle jetzt auch nicht sooo abgelaufen. However, thats it. Und die Moral von der Geschicht: Wenn der Schuh hat fertig, dann fertig. Schmeißt sie weg oder tragt sie noch ein paar Tage als Freizeitschuh, aber ein Schuh, der anfängt Probleme zu machen gehört raus – man tut sich keinen gefallen damit.

ghost5Bye, bye Brooks Ghost 5…

Ausrüstung

Phönix Halbmarathon 2015

Machen wir es kurz.
Sportlich war dieser Lauf (für mich) ein Satz mit X.
Bei bestem Wetter wurden wir pünktlich auf die Strecke geschickt und der Beginn lief ganz gut. Der erste Kilometer, vom Schwung des Starts gezogen lief typischerweise bei 4:10 bis 4:20 etwas zu zügig. Fredo, mit dem ich beim Start zusammen stand gab erwartungsgemäß Gas und war weg und ab Km 2 pendelte ich mich so um die 4:30 ein. Das ist die pace, von der ich wusste, dass ich sie laufen kann und ein paar Körner wollte ich mir für die letzten 5 Kilometer aufsparen, um damit dann meine alte PB von 1:39 zu knacken. So weit die Planung.
Zu Beginn ging es eine Runde um den Phönixsee und dann über eine lange Stahlbrücke hinaus in Richtung Westfalenpark. Diese Brücke war sehr unangenehm, sie geriet aufgrund der Vielzahl der läufer in Schwingungen und der Boden war dadurch nie an der Stelle an der er erwartet wurde. Entweder man trat in ein Loch, weil sie gerade ein paar Zentimeter tiefer war oder der Fuß traf früher als erwartet auf den Belag – manchmal hatte ich das Gefühl sie sprang einem geradezu unter den Fuss.
Die Strecke verlief weiter recht abwechslungsreich erst durch ein Waldstück, um dann in den Wesfalenpark überzugehen. Entsprechend gab es alle Arten an Untergründen von Waldboden über (überwiegend) Asphalt und unasphaltierte Spazierwege. Dazu verlief sie nicht topfeben, sondern hatte immer wieder leichte Steigungen und auch ein paar schöne lange Gefällestrecken, an denen man rollen lassen konnte. Bis Km 12 lief alles ganz ordentlich und normalerweise werde ich ab 10 Kilometern langsam warm, mir wird wohl und finde in meinen Flow. Das passierte diesmal leider nicht – im Gegenteil, ich fing an und fühlte mich unwohl, so dass ich das Tempo etwas rausnahm. Nur besser wurde es dann nicht. Zu dem gefühlten Unwohlsein gesellte sich ein bis dato unbekanntes kribbeln in den Händen. Das war mir dann irgendwie nicht geheuer. Es war zwar mittlerweile recht warm, aber mit knapp über 20° nichts was ernsthaft beeinträchtigen dürfte.

Der Umstand, dass in der letzten Woche die halbe Familie  krank darnieder lag und die Erkältung auch mich ein paar Tage gestreift hatte, dazu ein absolvierter Frühdienst von morgens von 04:00 Uhr bis 09:00 Uhr legen einfach den Verdacht nahe, dass ich schlicht nicht fit war.

Unwohl, unbekannte Symptome und auch der fehlende Biss um mich wirklich anzutreiben – ich entschloss mich einen Haken dran zu machen, das Tempo ganz raus zu nehmen und den Rest safe und locker zu Ende zu traben.

Das war auch nicht einfach, die Leute im Dutzend an sich vorbei laufen zu lassen, während irgendein kleines Ego im inneren rumbrüllt und kreischt „Hey ihr da! Ich kann das eigentlich auch viel besser!!!“

Der Rückweg führte über Phönix West und als Andreas mir dort das typische „Du siehst gut aus!“ zurief musste ich doch lachen. Die Abschlussrunde um den Phönixsee zog sich aufgrund meines Befindens noch elend lang – aber nach 1:45 war das Dingen dann endlich rum.

Wenn es lauftechnisch für mich auch ziemlich doof war, war es ansonsten doch ein tolles Ding. Das Wetter war Bombe, die Strecke abwechslungsreich und die Orga gut. Dazu war es eine reine Freude einen ganzen Haufen toller Menschen zu treffen. Teils leider nur abgeklatscht, wie mit Thomas von den Bittermärkern und Michael vom TV Lössel. Oder Locals getroffen: ein paar Worte gewechselt mit Jürgen Koers  und endlich  den Hohenlimburger Jens aka @jluens live kennen gelernt.

Last but not least war es mal wieder ein großes Crew-Treffen mit Anne, Andreas, Jens, Frederic, Michael und Matthias! Für die Crew war es insgesamt auch ein großer Erfolg. Anne und Andreas liefen in der Staffelmannschaft für „Christian Borggräfe Personaltraining“ auf Platz 2 der Mixed Staffeln. Jens Hussmann war sauschnell unterwegs mit 1:23:57 und damit auf Platz 3 in der AK30 und 1 Minute schneller als im Vorjahr. Frederic Biermann verbesserte mit 1:29:04 seine persönliche Bestzeit gleich um 7 Minuten.

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Knochen kaputt.

Der Herbst soll wohl nicht meine Zeit sein, vielleicht sollte ich einfach für die zweite Jahreshälfte keine Wettkämpfe mehr planen.

Ich hatte ja von meinem Mißgeschick am Ende der 3. Greifschen Trainingswoche berichtet und weil ich mir nicht sicher war, ob ein vielleicht ausgerenkter Zeh nicht besser schnell wieder eingerenkt wird, bin ich am Montag morgen doch noch fix beim Orthopäden vorbei.

Das Röntgenbild zeigte leider, dass mein Problemchen nicht am Ende der entspannten Woche behoben sein wird – vielmehr zeigte es einen deutlichen Bruch des kleinen Zehs. Und weil dieser diagonal verläuft und der nun zweigeteilte Knochen an der Bruchstelle etwas verdreht ist, war der Arzt sich nicht sicher, ob ein Tapeverband ausreichen würde oder ob die Knochen zur Heilung mit einem Draht verbunden werden müssen.

zeh rechts

Zwecks Klärung erhielt ich eine Einweisung ins Krankenhaus. Unser Gesundheitssystem schlägt ja manchmal hübsche Kapriolen, hier kommt mal wieder eine: ich rief also noch am gleichen Vormittag bei dem vom Orthopäden empfohlenen Hospital an um mir einen Untersuchungstermin geben zu lassen. Wie gesagt, es ging darum erstmal abzuklären, ob der Knochen gerichtet und mittels Drahteinschuss fixiert werden sollte. Der nette Herr bot mir als Termin den 31.08.2015 an – also in genau zwei Wochen. Ich wies ihn nochmal freundlich darauf hin, dass es sich hierbei um einen Bruch handele und fragte, ob das dann nicht vielleicht ein wenig spät für eine Behandlung wäre. Das bejahte er auch und konsultierte nochmal seinen Kalender, um mir dann den 26.08. vorzuschlagen – immerhin 5 Tage früher.

Ich legte auf und rief im Ev. Krankenhaus in Hagen-Haspe an, dort wo man mir im letzten Jahr schon so vortrefflich das Knie saniert hatte.

„Kommen Sie einfach vorbei, Sie müssen aber etwas Zeit und Geduld mitbringen…“ – ok, das war mir vorher klar, aber mindestens so sollte das ablaufen.

Und so sass ich gegen Mittag in der Ambulanz und brauchte auch lediglich knappe zwei Stunden warten, bis ein Chirurg sich meinen Zeh und die zugehörigen Röntgenbilder fix besah.

Ergebnis:

Man kann den Zeh gerade ziehen und dann von oben zwei Drähte reinschiessen, dann wächst er gerade wieder zusammen. Das ganze passiert unter Narkose und sechs Wochen später werden die beiden Drähte wieder heraus gezogen.

Oder man taped ihn und legt eine  Zügelverband an. Der Zeh wird dann etwas schief zusammenwachsen. Da der Zeh aber nicht mehr im 45°-Winkel absteht ist keinerlei technische Beeinträchtigung beim tragen von Schuhen oder beim Laufen zu erwarten. Ich hätte halt nur optisch einen krummen Zeh. Dauer dieser Variante ebenfalls 6 Wochen.

Ihr könnt euch denken, wozu ich mich entschieden habe, gelle?

Was stört mich ein krummer, kleiner Zeh, der sonst keinen Ärger mehr macht.

Dafür keine zwei operativen Eingriffe und die Chance, wenn schon nicht zu laufen, dann aber vor Ablauf der 6 Wochen zumindest schon wieder zu schwimmen und aufs Rad zu steigen.

Eine zweite Kuriosität gab es noch: während die sehr nette Schwester, die im Krankenhaus den Zügelverband anlegte fragte, ob ich daheim Tape hätte, um mir nach dem duschen selbst einen neuen anzulegen, schlug der Orthopäde gestern die Hände über dem Kopf zusammen und meinte, den Verband dürfte ich auf keinen Fall selber abnehmen und der müsste mindestens 10 Tage unberührt und zum duschen in eine Plastiktüte…

However, ich übe mich mal in Fatalismus. Ich denke einfach nicht darüber nach, dass der Greif Plan die ersten drei Wochen wirklich gut funktionierte und sich Fortschritte zeigten, die mich zuversichtlich auf eine Zeit kleiner 3:30 hoffen liessen. Nun fällt der Marathon am 20.09. ins Wasser und bei „Rund-um-Ennepetal“ bin ich in diesem Jahr auch nicht dabei.

Es ist schlicht nicht zu ändern. Positiv ist immerhin, dass es keine Verunsicherung a´la „was wird danach“, wie im letzten Jahr mit dem Knie gibt.

Ohne Rund um Ennepetal, den Lidoma und mit 6 Wochen Laufpause werde ich wohl auch in diesem Jahr nicht die 63 km beim Röntgenlauf laufen.

Vielleicht gönne ich mir stattdessen einfach einen relaxten kürzeren Lauf ohne große Ambitionen, zum Beispiel den Rothaarsteig oder etwas ähnliches.

Das ärgerlichste in dieser Woche ist, dass ich so nicht einmal spazieren gehen kann – ich sitze einfach viel zu viel rum und könnte vor Bewegungsdrang explodieren.

Naja, aber vielleicht ist der Schmerz in der nächsten Woche schon weg und ich kann mich zumindest mit dem Rad etwas bewegen. Wir werden sehen…

Greif, Woche 3

Nachdem ich in der letzten Woche den langen Lauf von Samstag auf Sonntag geschoben habe, zog sich diese Verschiebung in diese Woche.

Zum einen wollte ich am Tag nach dem Langen nicht den montäglichen Tempolauf stehen lassen, sondern den ruhigen Tag dazwischen einhalten –  zum anderen wollte ich mit meinen Töchtern die letzten 2 Ferientage und das gute Wetter nochmal zum zelten nutzen.

Und so wurden am Montag nur 7 km zur Regeneration um den Haddorfer See im Münsterland gelaufen. Mehr waren auch nicht drin, da das linke Knie zusammen mit dem PureCadence Probleme machte.

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Am Dienstag folgte dann der Tempolauf über 15 km + ein- und auslaufen. Der Plan sah ein Tempo von 4:55 vor, 4:54 waren es – also alles trotz Wärme im Plan.

Die sonst Dienstag und Donnerstag üblichen lockeren Läufe mit dem Lauftreff entfielen, da Tempo und Intervalle von Mo + Mi auf Di + Do geschoben wurden. Als Ersatz gab es am Mittwoch eine längere, aber entspannte Radtour vom Hagener Lennetal bis zum Essener Baldeneysee mit 126 km.

Donnerstag gab es die Einschulung unseres Neffen mit viel Kuchen und Grillerei. Der Versuch am gleichen Abend noch Intervalle zu laufen hatte was von Laufen in der Sauna mit einer Bowling-Kugel im Bauch. Ich unternahm zwei Anläufe und brach dann ab. Wird verbucht als lockerer Abendlauf bei 32° über 7 km.

Diese 4x 2000m habe ich dann am Freitag morgen nachgeholt – und diesmal tatsächlich alle im Plan von 4:26-4:31.

Zur Belohnung durfte ich mir anschließend noch mein neues Waldspielzeug für das Alternativtraining abholen 😀

wpid-wp-1439755120248.jpegSamstag früh gab es dann wieder nach Plan den Langen Lauf, auch wenn der Ruhetag nach den Intervallen fehlte. Ärgerlicherweise bin ich erst gegen halb acht los gelaufen, statt wie geplant um sechs – und damit war die vorgesehene Endbeschleunigung der Kilometer 30 bis 35 echt hartes Brot in einer schon sehr heißen Vormittagssonne.

Am heutigen Sonntag sollten noch 20 km Regeneration folgen. Auf diese entspannte Runde freute ich mich schon sehr. Aber ein Missgeschick am Samstagabend machte mir einen fetten Strich durch die Planung.

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Da machste draußen teilweise die wildesten Sachen und es passiert nix und dann springt dir so eine Couch in den Weg.

Der kleine Zeh, der ja auch gerne mal bricht, hat nichts abbekommen, aber an der Wurzel und im Bereich des äußeren Mittelfusses zeigt sich doch eine unschöne Verfärbung und Schwellung, die auch verhindert, dass ich mit dem Fußballen auftreten kann. Der kleine Zeh stand auch ungesund ab und derzeit frage ich mich, ob ich ihn vielleicht ausgerenkt habe oder nur böse gezerrt. Die lezten 24 h auf Eis und mit Voltaren zeigen aber schon Wirkung. Abwarten…

Natürlich mache ich mir jetzt um den Plan Gedanken, aber die kommende Woche 4 ist eh die Entspannungswoche. Den Tempolauf morgen werde ich nicht absolvieren können – vielleicht auch gar keinen Lauf in der kommenden Woche, aber ich sehe auch noch keinen Grund den Plan in die Tonne zu klopfen.

Runalyze Trainingstagebuch: http://runalyze.lennetaler.de/shared/TDecius/

Soll/Ist Greif-Plan: https://wp.lennetaler.de/marathon-plan-herbst-2015/

 

Pure Cadence, der I.

Im letzten Jahr war der Pure Cadence von Brooks einer meiner Lieblingsschuhe. Der Sommer war geprägt von Earlybirds, 3x in der Woche war ich morgens um 5 auf der Piste. Und dafür war das mein Schuh, kurze schnelle Läufe vor der Arbeit. Shorts, Shirt, Schuhe. Ich liebe es, wenn man mit diesen drei Dingen auskommt. Und dafür war der Cadence prädestiniert – mein erster Schuh, den ich am liebsten Barfuß gelaufen bin. Zwar handelt es sich hierbei um die gestützte Variante der Pure Modelle, das habe ich aber nie bemerkt.
Aber das ist jetzt vorbei, nach 600km wandert der Cadence rüber in die Riege der Freizeitsneaker. Obwohl die Sohle noch gut und das Obermaterial tadellos ist, hat sich irgendwas verändert. Vielleicht ist die Sohle nach 600 km tatsächlich platt oder an meiner Laufergonomie hat sich wieder was verändert. Sobald ich nur ein paar Kilometer in dem Schuh laufe, bekomme ich im linken Knie Beschwerden, ich stehe imho in dem Schuh irgendwie falsch.

Gerne gelaufen bin ich ihn auf jeden Fall. Ein leichter, flacher Schuh der aufgrund einer abgerundeten Ferse, 4mm Sprengung und einem Sockenfeeling ein echter Barfuß-Schuh der anderen Art war – kein Schuh mit dem man wie barfuß lief, sondern der sich zum laufen ohne Socken empfahl.

Einen neuen Cadence wird es trotzdem nicht geben – für ihn ist seit diesem Sommer bereits eine aktuelle Version des Pure Flow im Einsatz.

Pure Cadence nach 600 km
Pure Cadence nach 600 km

Schnelltest: Mpow Cheetah & Swift

Das Ergebnis mal vorneweg: Finger weg, verbranntes Geld.

Wer noch etwas mehr erfahren mag, der lese gerne weiter… 😉

Man ziert sich ja manchmal gerne, viel Geld für diverses Laufzubehör auszugeben. In diesem Fall verhielt es sich bei mir mal wieder so. Fast immer laufe ich ohne Kopfhörer und Beschallung. Oft bin ich nicht alleine (kommen Dir zwei Läufer entgegen und beide haben Stöpsel in den Ohren, muss man nicht verstehen, oder?) und ansonsten mag ich es meine Umwelt mit allen Sinnen aufzunehmen. Nur manchmal, wenn ich einen Langen alleine absolviere und die Strecke eintönig werden könnte oder zum pushen bei Intervall- und Tempoläufen, finde ich Unterstützung durch etwas Metal oder einem Hörbuch zur Ablenkung angenehm. Und da ist so ein Bluetooth-Kopfhörer doch eine nützliche Sache. Weil ich dieses Gerät aber nicht allzu oft nutze, zierte ich mich mal wieder verhältnismässig viel Geld zu investieren. Und stiess auf die Geräte von Mpow, diese versprachen für runde 25 € das gleiche zu leisten, was andere erst ab ca. 100 € leisten. Aber auch hier bewahrheitete sich mal wieder der alte Grundsatz: wer billig kauft, kauft zweimal…

Ich bin, was das Klangbild angeht, nicht der Anspruchvollste. Mir ist es unterwegs relativ egal, ob die Bässe satter oder die Höhen brillant sind. Es fliessen eh die Umgebungsgeräusche hinzu. Kopfhörer, die mich soweit abkapseln, dass ich ein rufen, bellen, eine Fahrradklingel oder ein Auto nicht mehr höre sind für mich ein Nogo. Ich gehöre eher zu denen, die vor Schreck in die Hecke springen, wenn von hinten ein Bike vorbei rollt, dass ich vorher nicht gehört habe.

 

Mein erster Kauf waren die Mpow Swift.
wpid-wp-1438671485290.jpegDas Kabel ist angenehm weich, vielleicht etwas lang, Klang siehe oben. Einzig, diese Dinger wollen nicht in meinen Ohren stecken bleiben, mit keinem der beigelegten Gummistöpsel – und nix ist nerviger, als Stöpsel, die sich beim laufen losrappeln und aus dem Ohr fallen. Alle 20m nachdrücken und dabei noch aus Versehen irgendeine Taste drücken. Obernervig. Dann gibt es da noch diese zwei Gummi-Ösen, O-Ringe oder wie auch immer. Auch die liegen in unterschiedlichen Grössen bei. Lange habe ich gerätselt, was es damit auf sich hat, bis ich irgendwo gefunden habe, dass diese Dinger in der Ohrmuschel verkantet werden und dann für einen festen Sitz sorgen sollen. Diese Gummis sind aber von der Beschaffenheit genauso weich, wie normale Gummibänder – die halten mal nix.

Fazit: Koppeln mit Asus Padfone, Galaxy 4 und HTC Sensation gelang problemlos. Klang war ok – aber sie bleiben bei Bewegung ums verrecken nicht in meinen Ohren. Für den Zug, auf der Couch oder im Bett ok – fürs Laufen disqualifiziert. Sollte sie jemand in seinem Ohr dauerhaft befestigt bekommen, sind sie vielleicht sogar ok – allerdings habe ich daran starke Zweifel.

Nachtrag: eine Variante gibt es, bei denen sie halten – und zwar, wenn ich ein Bufftuch als Stirnband oder Mütze drüber ziehe.

 

Der zweite Kauf: die Mpow Cheetah

Das ist das Modell mit Ohrbügel. Dachte mir, da kann ja nicht viel schiefgehen. Kopfhörer mit Ohrbügel waren bei den kabelgebundenen Varianten bisher immer meine erste Wahl – die fallen zumindest nicht raus.

wpid-p_20150428_150008.jpgWer gerne „Finde den Fehler“-Rätsel löst, vergleiche jetzt das Bild mit dem Produktfoto bei Amazon. Gefunden?

Tipp: das Kabel ist steif.

Auflösung: Auf dem Produktfoto ist dieses Nackenband nach rechts geschwungen, so dass es sich auch fein um den Nacken legen würde. Dieses Bändsle könnte man vorne um den Hals legen – wenn er entsprechend zart ist. Oder die Bügel vor das Ohr, statt hinter dem Ohr. Wie gesagt, das Band ist steif, allerdings kann man es schon in den Nacken zwingen. Dies führt allerdings dazu, dass die Ohrhörer nach vorne kippen – sieht alles ziemlich dämlich aus und ist auch nicht komfortabel.

Zuerst glaubte ich an einen Produktionsfehler, nahm Kontakt auf und schilderte mein Problem. Sehr nett versprach man mir umgehend ein neues Exemplar zuzusenden. Da der Versand aber direkt aus China kommt dauerte das gute 2-3 Wochen. Nur um dann festzustellen, dass das zweite Exemplar ebenso gebaut ist. Wenn man über die ersten (gekauften) Rezensionen bei Amazon hinaus liest, stellt man auch schnell fest, dass es sich um keinen doofen Zufall handelt.

Was den Betrieb angeht funktionierte die Kopplung auch hier einwandfrei und der Klang war für meine unverwöhnten Ohren ok. Allerdings funktionierte die Übertragung nur mit meinem Asus Padfone vernünftig. Mein für den Outdoorbereich bevorzugtes HTC Sensation hat quasi alle 2-3 Sekunden Unterbrechungen in der Übertragung. Ich trage die Telefone immer in einer Gürteltasche auf dem Rücken, so dass die Übertragung eigentlich kein Problem darstellen dürfte. Vielleicht liegt es hier aber auch am HTC.

Der abgebildete Kopfhörer hat übrigens letzten Montag während der Intervalle den Geist aufgegeben. Ich habe mir zwischendurch Wasser aus der Trinkflasche ins Gesicht und auf den Kopf gespritzt – das war wohl schon zu viel…

Fazit: billige Ausrüstung, die keinen Spass und über die man sich permanent ärgert ist keine 5 Pfennige wert.  Kauft was vernünftiges, was euch auch bei jeder Nutzung Freude bereitet.

This is crap and burns only your money.

 

Kurznotiz zum Herbst 2015

Der Blog hat gerade einen Stau, die Berichte vom BiMa und vom Rennsteig hängen noch in der Pipeline und werden hoffentlich keine Rohrkrepierer.

Meine Herbstplanung ist immer noch ziemlich offen, was ich aber ganz entspannt betrachte.

Lediglich beim LiDoMa VII am 20. September habe ich mich angemeldet – und auch wenn es keiner dieser großen Läufe ist, habe ich mir vorgenommen dort vorbereitet eine gute Zeit zu laufen, einfach nur um mal zu schauen, ob und wie gut mir eine Verbesserung über die 42 km gelingt, nachdem ich in diesem Jahr bislang primär längere Distanzen gelaufen bin.

Was ansonsten im herbst folgt, weiss ich noch nicht. Der P-Weg passt nun nicht mehr. Ich könnte den im letzten Jahr ausgefallenen 63er des Röntgenlaufes noch nachholen, Drachenlauf, Siebengebirgsmarathon, Rothaarsteig oder einer der anderen Sauerländer Marathonläufe sind der Möglichkeiten viele…

Bezüglich des Lidoma ist mir dann auch just aufgefallen, dass es für ein Training nach Plan auch schon heftig Zeit wird, wähnte ich das doch noch in weiter Ferne.

Zum Plan habe ich mir diesmal vorgenommen einen 10-Wochen-Plan von Herbert Steffny zu versuchen, den ich etwas personalisiere und an meine persönliche Situation anpasse. So wird der Plan zum Beispiel über 11 Wochen gehen um den während des Planes stattfindenden Jahresurlaub etwas zu kompensieren. Ausserdem wird er auch noch berücksichtigen, dass ich noch einiges an Gewicht verlieren will, die mir wichtigen Krafteinheiten und meine Basketballzockerei am Dienstagabend.

Dem Plan wird hier im Blog auch wieder eine eigene Seite gewidmet. Plan und Ist werden dort gegenüber gestellt und auch Plankorrekturen wird es im Verlauf sicherlich geben, wenn ich merke, dass da etwas an der Realität vorbei läuft.